Erzählnachmittag vom 21. März 2023

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Erzählnachmittag vom 21.03.23

Freiwilliger Einsatz in Bolivien 2000 – 2003

Im Auftrag der Bethlehem Mission Immensee und Interteam haben Theres und Walter Grossmann während drei Jahren in El Alto, Bolivien, Aufbauhilfe geleistet. El Alto liegt oberhalb La Paz, dem Regierungs- und Parlamentssitz des Landes, auf einer Höhe von 4‘100m an der Hauptverkehrsachse zwischen Alaska und Feuerland. Im Jahre 2000 zählte die Stadt ca. 650‘000 Einwohner.

Lokaler Partner war der Bischof von El Alto. Der Auftrag lautete: Gemeindeaufbau und Förderung der Frauen. In einer ersten Phase galt es sich mit den Örtlichkeiten und der Bevölkerung und deren Lebensgewohnheiten vertraut zu machen.

Die Wohnsituation war für Europäer sehr bescheiden. Während die Vermieterin zusammen mit ihren Kindern in einem Zimmer und einer Küche lebte, hatten Theres und Walter zwei Zimmer zur Verfügung. Das Wasser musste man in Eimern holen. Eine Situation, welche man rasch möglichst ändern wollte.

Am neuen Wirkungsort war wenige Jahre zuvor ein Kirchenbau begonnen, dann aber wegen Geldmangel unterbrochen worden. So baute man sich auf dem Grundstück neben der halb fertigen Kirche ein Haus, welches später als Pfarrhaus dienen sollte. Rituale sind wichtig in Bolivien und so wurde auch der Baubeginn mit einem Opfer für die „Pachamama“ begangen, bei dem ein Lamafötus verbrannt wird.

Gebaut wurde mit Lehmziegeln (Adobesteine), welche zuerst an der Sonne getrocknet werden mussten. Alles, was man zum Leben braucht, findet man zweimal wöchentlich auf einem riesigen Markt in El Alto. Dort kauften Theres und Walter auch die Wohnungs-einrichtung. Beim Grundriss legte man Wert auf die Trennung zwischen Wohnbereich und den Besprechungsräumen. Ein Jahr nach der Ankunft wurde das neue Heim bezogen.

Schon kurz nach Beginn in El Alto hatte Theres mit den Kursen für Makramé, Kunststricken und später mit dem Filzen begonnen. Das Interesse war sehr gross, weil die Frauen damit einen willkommenen Beitrag zum Unterhalt der Familie leisten konnten. Die Produkte werden auf den Märkten verkauft. Auch heute noch verkauft der Claro-Weltladen in Richterswil Produkte aus El Alto.

Nachdem die Kirche schliesslich doch vollendet und an Pfingsten 2002 mit einem grossen Fest eingeweiht werden konnte, entwickelte sich das neu entstandene Gemeindeleben rasch weiter, wesentlich unterstützt durch engagierte Jugendliche, Familien und Verantwortliche der Mutterpfarrei.

Ein sechswöchiger Aufenthalt in der Schweiz diente nebst der Erholung auch dazu, über den Stand des Projekts zu informieren und neue Spenden zu generieren.

So stand im dritten Jahr der Bau des Pfarreizentrums San Lucas im Mittelpunkt. Es konnte im Juli 2003, kurz vor dem Einsatzende, noch feierlich eingeweiht werden. Dank weiteren Spendengeldern hat man nebenan auch noch einen schönen Kinderspielplatz gebaut.

Die drei Jahre in Bolivien waren für beide sowohl eine grosse Herausforderung wie auch vielfache Bereicherung.

 

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